Zu den Vorfahren der Koniks gehören die letzten europäischen Wildpferde, die Tarpane. Sie wurden vor etwa 200 Jahren eingefangen und dann in Polen mit Hauspferden vermischt. Die Rasse nennt sich Konik – polnisch für Pferdchen – und ist für eine ganzjährige Haltung im Freien gut geeignet. Bei einem Rundgang durchs Gelände, angeboten durch die ABU, zeigten sie sich ziemlich unbeeindruckt von der Besuchergruppe aber auch neugierig. Vorsicht ist geboten, denn sie können gern auch mit den Hinterhufen ausschlagen.
Tiere dieser ursprünglichen Rasse und Mischlinge mit echten asiatischen Przewalski-Wildpferden sind seit 2002 in der Hellinghauser Mersch zu Hause. Sie leben in einer Haremsgruppe. Ein starker Hengst führt seine Stuten an. Die überzähligen Hengste bilden einen Junggesellentrupp, der den Chefhengst immer wieder herausfordert. Dann gibt es meist spielerische, manchmal aber auch ernstere Kämpfe.
In jeder Jahreszeit genießen die Pferde Staub- und Schlammbäder zur Fellpflege. Es macht ihnen auch nichts aus, im Winterhochwasser von einer hoch gelegenen Fläche zur anderen zu schwimmen. (ABU)
Seit 2002 weiden in der Hellinghauser Mersch die den Wildpferden ähnelnden Koniks. Sie sind ein Geschenk der holländischen Forstverwaltung und stammen aus dem Schutzgebiet „Lauwersmeer“. Die Pferde beweiden dort in einer großen Herde riesige Flächen, die damit vor einer zu starken Verbuschung geschützt werden. In der Hellinghauser Mersch sollen sie zusammen mit den Rindern dafür sorgen, dass die Flächen nach dem Vorbild einer natürlichen Aue ein vielfältiges Vegetationsmosaik entwickeln. Niedrig abgefressenes Grasland, Hochstauden, verbuschte Bereiche und Wald nach dem Vorbild einer naturnahen Aue geben einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen eine neue Heimat, die von den Pferden und Rindern in geringer Beweidungsdichte gestaltet wird. (ABU)
Koniks sind schwarzfalbene Pferde mit dunklem Aalstrich und dunklen Beinen. Mitunter sind Fesselstreifen und ein schwach ausgeprägtes Schulterkreuz vorhanden. Füchse und Rappen sind weitere Farbvarianten, darüber hinaus weist ein gewisser Anteil der Population weiße Markierungen auf. Der Kopf ist mittelgroß und weist ein gerades oder leicht konkaves Profil auf. Der Schopf ist dicht und wird von kleinen Ohren eingerahmt. Der kurze Hals ist schwer mit einem breiten Ansatz und üppigem, dichten Langhaar. Der Rumpf des Konik ist lang und weist eine ausgeprägte Rippenwölbung auf, die Brust ist breit und tief. Die gut bemuskelte Kruppe ist eher kurz und abgeschlagen, der Schweifansatz ist mitteltief. Die Beine sind kurz und kräftig mit trockenen Gelenken, harten Hufen und einem kleinen Kötenbehang. (Wiki)
Die Bewegungen des Konik sind in allen Gangarten fleißig und ausdauernd. Der Konik besitzt ein geringes Maß an Springvermögen und zeichnet sich durch seine hohe Widerstandskraft aus. Koniks gelten als willig, ruhig und genügsam. Die Rasse zeichnet sich durch Langlebigkeit aus. Koniks sind eine sehr menschenfreundliche Rasse und sind selbst als im Freiland aufgewachsene Tiere nicht scheu. Besonders Fohlen halten oft Kontakt zu Menschen. In einer Herde verhalten sich Koniks gegenüber anderen, auch größeren Rassen dominant. (ABU)
Das in der Lippeaue liegende Naturschutzgebiet Hellinghauser Mersch hat eine Fläche von über 260 Hektar. Durch die regelmäßigen Überschwemmungen war in weiten Bereichen nur eine extensive landwirtschaftliche Nutzung möglich, so dass viele Arten der Auen hier einen letzten Rückzugsraum fanden. (ABU)