Seit dem Abriss des Kolpinghauses Anfang der 80iger Jahre sind an der Lichtenbergstraße zur Klosterstraße hin neben altstadttypischen relativ kleinen Altstadthäusern eine Reihe neuer Gebäude entstanden. Kürzlich wurde an der Ecke zur Kolpingstraße ein neues Gebäude errichtet, hier habe ich leider kein Foto des alten Zustands.
Nordbahnhof
Der Nordbahnhof lag an der Strecke der Westfälischen Landeseisenbahn. Er wurde damals nicht mehr benötigt, denn der Personenverkehr auf der Strecke der WLE war eingestellt worden und für sonstige Transporte, die gewerbliche Nutzung, war er irrelevant. Er musste der Straßenplanung für die „Nordtangente“ – die Dr. Wilhelm Röpke-Straße weichen. Mit ihm verbunden war ein kleines Stellwerk in Höhe des Cappeltores, das – inzwischen restauriert – an gleicher Stelle stehen bleiben konnte.
Leider liegt es etwas verloren zwischen den Straßen und dem Parkplatz. Die Diskussion, ob die durch den Bahnhofabriss frei werdenden Flächen noch gewerblich genutzt werden könnten wurde zugunsten der Planung des Platanenhains parallel zur Bahnlinie beendet.
Südertor Nord
Lippstadt litt in der Vergangenheit an der Zerschneidung der Kernstadt durch die Bahnlinie, insbesondere an der Stirperstraße, dem Südertor und der Unionstraße. Zuerst wurde die Unterführung an der Stirper Straße gebaut. Die Planung der Südtangente, parallel entlang oder deutlich abgesetzt von der Bahnlinie, dauerte lange Jahre. Während dessen staute sich zu betriebsamen Zeiten der Verkehr vor der roten Ampel, Fußgänger und insbesondere Radfahrer mussten sich durch eine wirklich enge und dunkle Unterführung quälen.
Der Patriot berichtete kürzlich über die Verhältnisse vor 70 Jahren:
Wer im Bundesbahnbezirk Essen den verkehrsreichsten Bahnübergang sucht, der wird in Lippstadt fündig: Am Südertor.
Geschlossene Schranken werden täglich zur Geduldsprobe für 8500 Fußgänger, 4200 Radfahrer und 2400 Kraftwagen. Durchschnittlich alle sieben Minuten wird die Fahrbahn am Nadelöhr gesperrt.
Erfahrene Schrankenwärter tun damals Dienst nicht nur an dieser hochfrequentierten Stelle, sondern an weiteren 15 Übergängen.
Nun, diese Zeit ist auch schon lange vorbei.
Der gestalterische Bruch zur Altstadt nördlich der Bahnlinie wurde lange Jahre noch durch den Abriss des alten WLE-gebäudekomplexes westlich des Südertores sowie die Existenz eines Möbelhauses und des Bauhofes der Stadt östlich davon zementiert. Der Eingang zur historischen Innenstadt wurde am Bahnübergang (auf der linken westlichen Seite) noch betont durch ein hohes Wohn- und Geschäftsgebäude, von dem man damals schon wusste, dass es einmal zugunsten der Errichtung der Unterführung abgerissen werden würde. In Richtung Lange Straße wurde man vom Cafe Mattenklodt (rose, abgerissen) empfangen und einer Fachwerkkulisse, die signalisierte, hier ist die Altstadt!
Blick nach Süden Richtung Erwitter Straße. Blick nach Norden, Richtung Bahnhof-, Blumen- und Langestraße. Links, das Café Mattenklodt. Blick auf den Bahnübergang und das Gebäude, dass dem Bau der Unterführung weichen musste. Blick auf das Gebäude, dass dem Bau der Unterführung weichen musste. Blick auf die Bahnhofstraße und das Café Mattenklodt. Blick auf die Bahnhofstraße und das Café Mattenklodt. Die Baumaßnahme beginnt, der Bahnübergang Südertor ist gesperrt und das Haus abgerissen. Der Ausgang der Unterführung am Bahnhof, verwinkelt und unsicher. Er sollte beim Neubau geradlinig geführt werden!
Klosterstraße
Am westlichen Ende der Klosterstraße stand bis zu den achtziger Jahren das mächtige Gebäude des Waisenhauses neben dem katholischen Krankenhaus. Die Klosterstraße wurde als vierspurige Straße zum Einfallstor in die Innenstadt.
Das erste Bild vom Anfang der achtziger Jahre zeigt deutlich, wie stark die Verkehrsplanung damals dem Leitbild der autogerechten Stadt verhaftet war. Links steht auch heute noch das Katholische Krankenhaus, damals folgte das voluminöse Waisenhaus (jetzt eine Parkplatzanlage) und die Nikolai- bzw. spätere Pestalozzischule, dort, wo der Neubaukomplex zwischen der Kolping- und der Klosterstraße entwickelt wurde mit der Parkanlage Sankt Annen Rosengarten.
Auf den Bildern ist noch das Kolpinghaus an der Klosterstraße, das Nebeneinander von großen und kleinen Häusern mit Parkplätzen an der Lichtenbergstraße zu sehen.
Es folgen an der Ecke zur Cappelstraße zwei Läden, die heute auch nicht mehr stehen. Nördlich ist ein deutlich größerer Neubau entstanden, südlich derzeit eine Brachfläche.
Der Kolpingsaal wurde Anfang der 80er Jahre abgerissen. Der Kolpingsaal stand an der Ecke zur Lichtenbergstraße. Der Kolpingsaal wurde durch einen Neubau ersetzt. Die Klosterstraße in östlicher Richtung. Die Klosterstraße in östlicher Richtung. Blick auf das katholische Krankenhaus. Auf dem Parkplatz stand das Waisenhaus.
Die Geschichte des Dreifaltigkeits-Hospitals Lippstadt geht bis ins Jahr 1856 zurück. Die Stadt Lippstadt hatte damals bereits 5.000 Einwohner, jedoch keine Pflegestätte für die Kranken. Als 1851 die Cholera grassierte und zahlreiche Opfer forderte, waren die Stadtväter zum Handeln gezwungen. Zunächst wurde für beide Konfessionen gemeinsam ein Lazarett errichtet, das zeitweise bis zu 130 Erkrankte aufnahm. Die Kirchen begannen unabhängig voneinander von ihren Mitgliedern Geld für eigene Hospitäler zu sammeln. In der katholischen Gemeinde herrschte größte Armut, so dass erst im Jahr 1856 das katholische Hospital gegründet werden konnte. Dem Kauf der Villa Schauroth, die auch heute noch auf dem Krankenhausgelände besteht, folgte am 18. Mai 1856 die feierliche Einweihung des Dreifaltigkeits-Hospitals durch den Weihbischof Freusberg von Paderborn. Die Pflegebedürftigen wurden von da an von den Ordensschwestern des Hl. Vinzenz von Paul betreut.
Kahlenstraße, Turnhalle der ehem. Marienschule
Mit dem Umbau der ehemaligen Marienschule –
bis 1995 Aufbaureal- und Musikschule – stand auch die „Turnhalle“ an der Kahlenstraße zur Disposition. Mit der Neugestaltung des Innenhofes und dem neuen Anbau an der östlichen Seite wurde auch die Zufahrt umgestaltet, wurden Parkplätze hier ganz aufgegeben.
Ostwall
Die Bebauung des Ostwalles hat sich in den zurückliegenden Jahren sehr verändert, insbesondere durch das Ziel, das innestädtische Wohnen zu fördern. Begleitet wurde dieser Umbruch auch durch Bemühungen, hier auf den linken Grundstücken im Zusammenhang mit der Sanierung einer Villa an der Woldemei z.B. neue Praxen und andere Dienstleistungen anzusiedeln.Das graue Haus an der Woldemei beherbergte damals einen evangelischen Kindergarten.
Der ehem. ev. Kindergarten und eine stadtbildprägende Buche an der Woldemei. Blick auf das neue Baufeld vom Ostwall zur Woldemei. Die Ansicht des südlichen Ostwall nach der Bebauung. An der Ecke zur Woldemei wurde der ev. Kindergarten abgerissen und durch ein Ärztehaus ersetzt. Weitere Wohnhäuser wurden ersetzt. An der Ecke zur Woldemei wurde der ev. Kindergarten abgerissen und durch ein Ärztehaus ersetzt. Weitere Wohnhäuser wurden ersetzt. Die neuen Gebäude aus Richtung der Woldemei.
Spielplatzstraße, die alte Sparkasse bzw. Stadtbücherei
Hier wird das Gebäude, das früher die Sparkasse, danach die städtische Bücherei beherbergte, abgerissen zugunsten von weiteren 140 Parkplätzen.
„Lippstadt am Sonntag“ berichtete am 6.04.2008: „Die Erhaltung des Gebäudes war nach Angaben der Stadtsparkasse bautechnisch, und wirtschaftlich nicht tragbar, das vordere zweistöckige Haus stammt aus dem 19. Jahrhundert, mehrere Um- und Ausbauten bis Anfang 1971 sowie die dreizehnstufige Eingangstreppe hätten eine sinnvolle Nutzung in der heutigen Zeit nicht zugelassen.“
Als Autofahrer ist man ja dankbar für jeden Parkplatz, der in der Stadt zur Verfügung steht. Aber, kann es jedoch soweit gehen, dass in der dicht bebauten Altstadt gleich mehrere Baublöcke abgerissen werden, um noch mehr Raum für den ruhenden Verkehr zu schaffen? Waren nicht früher in einem Parkplatz- bzw. -hauskonzept Positionen in der Stadt vorgesehen, wo man Autos hätte verträglich in Parkhäusern unterbringen können? Ist das Nebeneinander der Parkplätze zwischen der Kahlenstraße (in der Nachbarschaft der Volksbank), hier der Spielplatzstraße und nebenan an der WEKA mit den Zielen einer liebenswerten Altstadt vereinbar?
Blick auf die ehemalige Sparkasse, später Stadtbücherei und ein kleines Stadthaus mit einem Walmdach, rechts am II.Pfad. Blick auf die ehemalige Sparkasse, später Stadtbücherei. Hinter dem Gebäude verläuft die Gasse „Am Speelbrink“. Die ehemalige Zufahrt zum Parkplatz der Sparkasse. Blick von Süden entlang der Stadtbücherei in den II. Pfad.
Blick von Süden entlang der Stadtbücherei durch die Gasse „Am Speelbrink“. Blick nach Süden entlang der Stadtbücherei durch die Gasse „Am Speelbrink“. Blick nach Süden entlang der Stadtbücherei durch die Gasse „Am Speelbrink“. Blick von Süden entlang der Stadtbücherei durch die Gasse „Am Speelbrink“. Blick auf das niedrige Stadthaus gegenüber der Bücherei, das ebenfalls abgerissen wurde. Blick auf das niedrige Stadthaus gegenüber der Bücherei, das ebenfalls abgerissen wurde. Abriss des Gebäudes der Sparkasse / der Stadtbücherei. Eine wertvolle Fläche in der Altstadt wurde dem Parken geopfert, die Gasse „Am Speelbrink“ ihres Charakters beraubt.
Blumenstraße
Die Blumenstraße war noch in den achtziger Jahren der Standort für viele Fachgeschäft wie zum Beispiel ein großes Hauhaltswaren- und Porzellangeschäft. Eine gewisse Aufwertung der Straße konnte durch ihre Schließung für den Durchgangsverkehr an der Unterführung Südertor erreicht werden. Die Diskussion um die Entwicklung des Standortes am Güterbahnhof hat aber sicherlich auch zu einer gewissen Zurückhaltung im investiven Bereich geführt. Hier sind in den letzten Jahren zwar einige Häuser abgerissen worden, Neubauten folgen dem allerdings eher zögerlich.
Die folgende Bildergruppe zeigt den Wandel der Bebauung auf der westlichen Seite der neuen Unterführung Südertor. Während das Eckgebäude stehen blieb, wurden die Häuser bis zum Elektromarkt abgerissen und ersetzt. Dabei ging ein Haus verloren, das sicher für das Straßenbild von Bedeutung war.
Westlich des Südertores werden die Gebäude östlich des Elektromarktes an der Blumenstraße abgerissen. Westlich des Südertores wurden diese beiden Gebäude östlich des Elektromarktes an der Blumenstraße abgerissen. Westlich des Südertores werden Gebäude an der Blumenstraße abgerissen. Westlich des Südertores wurde dieses Gebäude östlich des Elektromarktes an der Blumenstraße abgerissen. Ein neues Geschäftsgebäude wurde errichtet. Westlich des Südertores werden Gebäude an der Blumenstraße abgerissen.
Cappelstraße, Soeststraße, Minipreis
Das erste Foto entstand, als der Laden an der Ecke Soeststraße mit seinem großen Parkplatz noch aktiv war und auch die gegenüberliegende Landeszentralbank. Von der Soeststraße aus zeigt das zweite Foto den langestreckten Bau mit der Parkplatzeinfahrt.
Jetzt ist hier eine Brachfläche und rechts schließt sich das Seniorenwohnheim St. Annen-Rosengarten an. Sehr schön – und für das Stadtbild wichtig – wurde das reich verzierte Haus an der Cappelstraße mit einem Herrengeschäft restauriert.
Cappelstraße, Klosterstraße
Auf dieser Seite sehen Sie das Gebäude, in dem lange Jahre ein Schreibwarenladen beheimatet war. Leider hatte man die reich gestaltete Fassade im Erdgeschoss aufgerissen, die Fenstergliederung zugunsten großer Schaufenster aufgegeben und oben die Fenstersprossen entfernt.
Südlich der Klosterstraße
Hier befand sich ein Stoffladen auf der südlichen Ecke der Klosterstraße. An der Klosterstraße aber auch an der Cappelstraße sind in der Vergangenheit zunehmend Parkplätze angelegt worden.