Kategorie: Lippstadt

St. Nicolai, Bodenfunde

Die katholische Kirche will an der Ecke Cappel-/ Klosterstraße ein Bürogebäude errichten. Das hier abgebrochene Haus hatte keinen Keller und so wurde vermutet, dass im Erdreich noch Spuren der früheren Besiedlung zu finden sind. Die Fläche um die St.-Nicolai-Kirche gilt als Ort der Stadtgründung von Lippstadt. Da das Grundstück im Kern der Altstadt Lippstadts liegt- – wurde der Behörde der archäologischen Denkmalpflege des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster die Möglichkeit eingeräumt, diese Flächen zu untersuchen. Eine dem Bau vorgeschaltete archäologische Untersuchung der Fläche war notwendig, um eine bestmögliche Dokumentation des Bodendenkmals gewährleisten zu können.

Seit Anfang September 2021 wurde an der Ecke Cappel-/ Klosterstraße bis zu 1,20 Meter tief gegraben, um frühere Besiedlungen und Nutzungen zu dokumentieren. Es wurden zwei Hausgrundrisse, ein Steinbrunnen und ein Holzbohlenweg entdeckt . Aus der Ferne kann man an den Fotos die Umrisse der Häuser und die Gänge dazwischen erkennen ebenso wie die Holzbohlen.Durch den relativ hohen Grundwasserspiegel waren die Funde in einem ziemlich guten Zustand, denn das Wasser konserviert das organische Material recht gut.
An den freigelegten Mauern konnte man erkennen, dass die Häuser in verschiedenen Phasen gebaut wurden. Die unterschiedliche Bauweise zeigte, dass an die Häuser angebaut wurde, zusätzliche Wände eingezogen und Teile ersetzt worden sind.


Nach dem Abschluss der Untersuchungen und mit dem Beginn der Baumaßnahme wird von den ausgegrabenen Hausgrundrissen, dem Steinbrunnen, den Holzbalken und dem Holzbohlenweg vermutlich nichts erhalten bleiben.

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Neubau der Volksbank, Abriss Spielplatzstraße 31, 33

Die Volksbank Beckum-Lippstadt saniert, modernisiert und erweitert ihre Hauptstelle an der Kahlenstraße mit Beginn im letzten Quartal 2018. Sie weicht mit ihrer Planung aber – aus städtebaulicher Sicht problematisch – von der hier altstadttypischen Bauweise entlang der Straßengrenze ab, reißt den Baublock auf und beginnt die Umsetzung mit dem Abriss mehrerer Gebäude an der Spielplatzstraße. Für dieses Projekt wurde die Bauleitplanung über einen vorhabenbezogenen Plan angepasst.


Oben: Ausschnitt aus dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan NR. 325 „VEP VOLKSBANK“

Nördlich der Spielplatzstraße soll ein Platz entstehen, der wohl wiederum durch parkende Fahrzeuge geprägt werden wird.
„Die Parkplatzzufahrt soll dann von der Cappel- und der Spielplatzstraße aus möglich sein.“
Die Arbeiten sollen bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein. Der normale Bankbetrieb geht weiter.

Das dreistöckige Gebäude an der Kahlenstraße aus dem Jahr 1968 wird saniert und Richtung Süden zur Spielplatzstraße dreistöckig erweitert.
Es soll ein „Gesamtensemble (entstehen), dessen Außenraum gestaltet und begrünt wird. Das Gebäude fügt sich sehr gut in das historische Stadtbild ein. Dieses gewinnt zusätzlich durch einen sauberen, modernen und gepflegten Standort.“ ( Zitat Webauftritt der Volksbank).

Auf dem vorhandenen Schotterparkplatz Ecke Spielplatzstraße/ Cappelstraße ist bis heute ein neues prägnantes Gebäude entstanden. Das soll während des Umbaus als Ausweichquartier für die Mitarbeiter der Hauptstelle dienen.

Der zweite Bauabschnitt beinhaltet den Abriss des alten Gebäudes an der Spielplatzstraße, einen Teilabriss der Hauptstelle sowie den Erweiterungsbau, der direkt an den Bestand anschließt.
Die Sanierung des Bestandgebäudes ist fürden letzten Bauabschnitt vorgesehen. Zusätzlich entsteht auf der freien Fläche an der Kahlenstraße ein weiteres Wohngebäude, das ebenfalls später vermietet werden soll.

„Insgesamt vergrößert sich die Gesamtfläche von jetzt 3000 auf dann rund 5000 Quadratmeter, aufgeteilt auf drei Ebenen.“

Mehr Infos finden sich in den Pressemitteilungen auf der Seite der Volksbank Beckum-Lippstadt aus 2018, 2019 und 2019. Zitate auf dieser Seite stammen aus diesen Mitteilungen.



Die Ansicht des Parkplatzes der Volksbank Richtung Cappelstraße. Die Gebäude der Volksbank liegen rechts.

Der Blick von der Cappelstraße auf die Gebäude der Volksbank links und in die Spielplatzstraße hinein.

Der Blick von der Südseite der Spielplatzstraße auf die abgerissenen Häuser (zweites und drittes Bild von links). Rechts sieht man den Neubau der Volksbank an der Ecke zur Cappelstraße.

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Schiffbruch vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster

Der Patriot titelte am 20.04.2021

„Die Stadt Lippstadt erleidet Schiffbruch vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster. Das hat die vom Rat im Mai 2019 erlassene und vor einer Woche verlängerte Veränderungssperre für das Postgelände am Lippertor für unwirksam erklärt. Selbst eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Der Stadt droht jetzt eine saftige Schadensersatzforderung.“

Kurz zusammengefasst erklärte das Gericht, dass

  • die Veränderungssperre zu allererst ein Verhinderungsinstrument gegen die Wohnschiff-Pläne und ähnlich gelagerte Bauvoranfragen der Investorengruppe sei, aber kein Mittel, um eigene, hinreichend konkrete Planungen für das prestigeträchtige Grundstück am Grünen Winkel voranzutreiben.
  • Zu dem Zeitpunkt, an dem die Veränderungssperre erlassen wurde (im Mai 2019), lagen Entwürfe noch nicht vor.
  • Der Stadtentwicklungsausschuss hatte lediglich von der Verwaltung aufgestellte Leitlinien für die zukünftige Bebauung des Postareals beschlossen.
  • Die städtischen Vorplanungen waren jedoch für das Gericht nicht konkret genug für eine rechtskräftige Veränderungssperre.

Wie der Patriot unter Bezugnahme auf den begleitenden Projektkoordinator Friedhelm Chlosta aus Lippstadt berichtet, will der Investor nun auch Schadenersatzansprüche stellen, eine entsprechende Klage werde vorbereitet.

„Bei einem millionenschweren Bauprojekt mit jährlicher Rendite könne sich jeder ausrechnen, in welche Richtung das gehe, so Chlosta.“

Die Stadt will nun das formelle Bebauungsplanverfahren für das Postgelände unabhängig vom Urteil schnell vorantreiben. Sie habe die Interessen der Investoren berücksichtigt und wolle nun den Weg in die frühzeitige Beteiligung gehen.

Der Patriot berichtet weiter:
Eine „Annäherung zwischen Stadt und Investorengruppe ist für Projektkoordinator Friedhelm Chlosta indes nicht in Sicht. Die Eigentümer würden jetzt verschiedene Optionen ins Kalkül ziehen, mutmaßte er: verkaufen, bevor es einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt, verkaufen, nachdem dieser aufgestellt wurde, selber planen und verkaufen oder selber planen und bebauen. Klar ist für Chlosta nur so viel: „Jetzt kommt die Zeit der Rendite. Es ist nicht mehr die Zeit der Überlegung, etwas Wertvolles und Schönes für die Stadt zu machen.“ Schuld gibt er daran allein Verwaltung und Politik. „Die Stadt hat die Chance verpasst, gemeinsam mit der Investorengruppe etwas zu entwickeln.“

„Die Entscheidung des Gerichtes sei deshalb schon auch eine Art Genugtuung. Der Architekt Ballhorn rechnet nun ebenfalls mit einer auf Rendite ausgerichteten Bebauung – getreu der Devise „Möglichst viel und möglichst hoch“. Das politisch nicht gewollte Wohnschiff sei bei diesen Überlegungen derweil kein Thema mehr.“

Was für ein Paukenschlag!

Warum musste es soweit kommen?

Dies ist nicht die erste Veränderungssperre, die die Stadt erlassen hat. War diese Reaktion, dieses Scheitern nicht zu erwarten?
Warum haben der Rat und die Stadt nicht meine Anregung aufgegriffen, einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb durchzuführen, um der Sensibilität des Ortes gerecht zu werden? Dieser Wettbewerb hätte voraussichtlich bei einem zügigen Start Anfang 2018 Ende 2019 ein Ergebnis produziert, das in eine Planung hätte umgesetzt werden können.

Nun hören wir, dass die Planung bis 2022 dauern soll und sehen, dass die Planungsinhalte sich in der Grundstruktur „den Vorstellungen der Investoren annähern“. Wenn dem so wäre, warum wurde dafür so viel Zeit benötigt?

Warum geht eigentlich der Investor davon aus, dass das ganze Grundstück bis zu seinem östlichen Ende durch einen mehrgeschossigen Komplex bebaubar ist? Das Postgebäude liegt am Lippertor und ein großer Teil des Geländes besteht aus Garagen, Nebengebäuden und Freiflächen für die Logistik. Daraus lässt sich m.E. ein Rechtsanspruch auf eine dichte Bebauung wie geplant nicht ableiten!

Ohne dass sich der Investor bislang gegenüber der Stadtöffentlichkeit bekanntgemacht hat, wird m.E. ein inhaltlicher Dialog nicht auf Augenhöhe möglich. Erschreckend bestätigen die Aussagen vom Projektkoordinator den Eindruck, es ginge hier nur um die Realisierung der Gewinnerwartungen („Jetzt kommt die Zeit der Rendite“, „Möglichst viel und möglichst hoch“).

Es stellt sich die Frage, ob die Projektbeteiligten angesichts des kommunalpolitischen Widerstandes gegen eine massive Bebauung überhaupt in einen gemeinsamen offenen Dialog mit der Bürgerschaft treten wollten.

Der Rat hat unbestritten den Anspruch und das Recht, die Fortentwicklung der historischen Altstadt veranwortungsvoll zu gestalten und braucht in diesem Fall dafür mehr Zeit, als dem Immobilienkapital lieb ist.

Erinnern wir uns an das Schicksal der Lippegalerie und der Komplexe am Südertor. Beide wurden errichtet durch Investorengruppen und bis heute – wenn ich mich nicht irre – mehrfach verkauft: Spielbälle des Kapital- und Immobilienmarktes.

Droht nun dem Projekt des Postgeländes das gleiche Schicksal?

Die Post hat noch kein neues Grundstück und ich bin gespannt, in welchem Winkel der Stadt sie sich neu etablieren will, wie sie ihren Service für den Bürger besser gestalten will.

Interessant ist auch, dass nun der Anpruch erhoben wird, die Stadt möge doch der Post zu einem neuen Standort verhelfen.

Kann man für ein nicht vorhandenes Baurecht entschädigt werden, wenn das Bauen auf dem Grundstück durch die Präsenz der Post nicht möglich ist?

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(m)ein Leserbrief zum Wohnschiff

der Patriot, 16.11.2017

Post-Projekt: Für Investoren zählt Verkaufserlös

Bezug: Artikel „Schiff ahoi am Lippertor“ vom 11. November und Leserbrief „Ein Leucht­turmprojekt“ vom 14. Novem­ber

„Auf den Leserbrief von Herrn Heinz-Günter Bode möchte ich mich – wie er es nannte – „unverzüglich als Reichsbedenkenträger“ mel­den. Ich kenne den Bereich seit 1980 und weiß, dass seit Jahrzehnten kein Projekt am Lippertor und der sogenann­ten „Lippeinsel“ zwischen Cappel- und Lippertor so „durchgewunken“ wurde, ohne zu prüfen, ob an diesem prominenten Ort die Nutzung selbst von öffentlichem Inte­resse ist. Weiter wurden die bauliche Qualität und selbst­verständlich die Integration in den städtebaulichen Frei­raum hinterfragt. Es wurden öffentlich Alternativen diskutiert!

Es erinnern sich sicher noch viele Bürger an die Villa, die vor Errichtung der Post ein Schmuckstück für das Lipper­tor darstellte, eine architekto­nische „Perle“, nicht nur im Vergleich zum geplanten Pro­jekt. Wir erinnern uns aber auch an die strahlenden Per­spektiven, die Investoren für das Südertor beschrieben, und sehen, was daraus gewor­den ist. Auch wenn das Archi­tekturbüro drei Niederlassun­gen in verschiedenen Städten hat, sei die Frage erlaubt, ob ein in sich ruhendes Wohn-Projekt in dieser Größe derart raumgreifend, ohne Rück­sicht auf die angrenzenden Freiraumnutzungen, ohne das Aufzeigen möglicher Al­ternativen, überhaupt als wegweisend akzeptiert wer­den kann.

Als Architekt und Stadtpla­ner erlebe ich nicht nur in Nordrhein-Westfalen immer wieder, dass auch in Mittel­städten bauliche Investoren-Projekte dieser Größenord­nung in prominenter Lage re­gelmäßig durch Architekten­wettbewerbe begleitet wer­den. Trotz aller Vorbehalte ge­gen das Verfahren sprechen die Erfahrungen der Architek­tenkammer und Kommunen eindeutig für dieses Instru­ment. Ich halte es auch hier für angebracht, mehr Sensibi­lität gegenüber dem Umfeld in Bezug auf die Baumasse wal­ten zu lassen.

Diskutieren wir doch ehr­lich: Für die Investoren zählt der Verkaufserlös für den Quadratmeter Wohnfläche. Die Qualität der umgebenden öffentlichen Flächen des Grü­nen Winkels treibt die Preise nach oben. Insofern ist jede Rücksichtnahme auf öffentli­che Belange, abgeleitet aus den historischen und frei­räumlichen Bezügen, einer Gewinnreduzierung gleichzu­setzen.

Deshalb: Für den Standort sollte durch geeignete Instru­mente des Baugesetzbuches der Rahmen gesetzt werden unter der Bedingung, dass für das Projekt ein Wettbewerb durchgeführt wird. Dieser wird einerseits angemessene Ziele für den Baukörper und die Freiraumnutzung entwi­ckeln. Andererseits bietet der Wettbewerb die Chance, alle auf dem Weg zum Ergebnis mitzunehmen, unsere örtli­chen Politiker, aber auch uns Bürger.“

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Die Post, das Wohnschiff?

100 Wohnungen an der Post? „Monumentales Bauprojekt“ am Tivoli, titelt der Patriot am 14.10.2017. Entsteht hier ein ganz neues und exklusives Wohnquartier mit etwa 100 bis 160 Wohnungen? Das Grundstück von ca. 4100 Quadratmetern in bester Innenstadtlage wurde demnach von der Post an einen Investor verkauft und zurückgemietet. Zwischenzeitlich wurde es wieder verkauft. Nun – 2021 – sucht die Post immer noch einen neuen Standort.
Der von einem neuen Münsteraner Investor vorgelegte Plan sieht einen Gebäudekomplex in Form eines Schiffes vor, das mit dem Bug zum Grünen Winkel weist, mit dem Heck zum Lippertor.

Die öffentliche Diskussion, die leicht anhand der Leserbriefe nachzuverfolgen ist, schwankt von „Monsterplan“ bis zur Riesenchance, von überzogener spekulativer Grundstücksausnutzung – unverträglich mit der umliegenden Bebauung – bis zum Leuchtturmprojekt, zur wohltuend modernen Planung , die eine Bereicherung für das Stadtbild darstelle. Von einer provinziellen Abwehrhaltung wird gesprochen und von einer Bauverwaltung, die sich mit der Grundidee eines Schiffes schwer tue.
Die Grafik links, wie die folgenden, zeigt grob die Größenordnung und die Struktur der geplanten Gebäude.

Meinen Leserbrief aus 2017 finden Sie hier.

Was war hier früher , vor der Post?
An dieser Stelle stand eine große Villa, das Haus Hilbck, später genannt die Villa Sterneborg , (Bild aus dem LWL-Medienzentrum für Westfalen, das Bildarchiv für Westfalen) . Sie wurde vor vielen Jahren abgerissen zugunsten der Folgenutzung Post. Erbaut wurde sie durch den Lippstädter Architekten Ostendorf, Carl Friedrich Emil Alwin, der auch als Architekturtheoretiker und Hochschullehrer bekannt ist. Hinweise dazu finden sich hier im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (Findbuch zum Bestand Friedrich Ostendorf (1871–1915).

So sieht es heute auf dem Gelände der Post aus: im vorderen Teil des Grundstückes recht uncharmant funktional bebaut und mit großen Flächen für die Logistik nach hinten ergänzt. Ein sehr großer Teil des Grundstückes ist zwar genutzt aber nicht bebaut. Insofern bleibt die Frage offen, mit welchem Recht hier die Investoren die Bebauung der gesamten Fläche einfordern.

Vor langen Jahren, als die Stadt sich noch einen Baudezernenten leistete, vertrat dieser als Architekt die Auffassung, dass im Hinblick auf die Qualitäten der Altstadt alle Flächen auf der sogenannten Insel zwischen dem Schifffahrtkanal und der Lippe nur dann bebaut werden sollten, wenn ihre Nutzung für die Stadt von außerordentlichen Bedeutung sein würde. Dies bedeutete also, dass hier die rein kommerziellen Ziele Privater zurückstehen sollten und ggfls. Rat und Stadtverwaltung den Rahmen für eine Entwicklung setzen sollten.

Die Herangehensweise des Investors und seiner Planer stellt diese gemeinwohlorientierte übergeordnete Zielsetzung offenkundig in Frage.

Aufgrund der urheberrechtlichen Problematik habe ich hier die durchgespielten verschiedenen Entwürfe aus den städtischen Ausschussvorlagen einmal grafisch nachskizziert.

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Burgstraße, Kanu-Slalomstrecke Burgmühle

Die letzte große Maßnahme zum Hochwasserschutz in Lippstadt wird nun umgesetzt.
Die Wildwasserstrecke in Lippstadt ist heute etwa 750 Meter lang und führt direkt über die Lippe. Sie befindet sich an der Burgmühle hinter dem Ostendorf Gymnasium. Informationen der Stadt Lippstadt zur Baumaßnahme findest du hier.

Die neue Anlage wird den Hochwasserschutz weiter verbessern. Das sogenannte Jahrhundert-Hochwasser kann dann sogar mit einer gewissen Reserve durch Lippstadts Altstadt abfließen.

Die vorhandene Erlaubnis schließt den Bau einer Lippstädter Welle , einer stehenden Welle ähnlich dem Eisbach in München, oder der Almwelle in Salzburg, nicht mit ein. Die vorliegende Planung für die neue Kanustrecke ermöglicht es aber, die Welle später problemlos einzubauen, wenn ausstehende Vorarbeiten der Stadt Lippstadt abgeschlossen sind und eine Umsetzung durch den Rat der Stadt Lippstadt beschlossen wird.

Die wasserrechtliche Erlaubnis zum Bau der neuen Wehranlage an der Burgmühle wurde erteilt. Dazu gehört eine neue Kanustrecke sowie ein Fischpass. Die Gestaltung der Kanustrecke stammt von dem französischen Planungsbüro, das auch die Olympiastrecken in Sydney und Athen geplant hat.

Nach der Fertigstellung der Baumaßnahme soll der Außenbereich mit Gehölzen attraktiv gestaltet werden. Insgesamt wird erwartet, dass der Eingriff, den man an diesen Bildern nachvollziehen kann, durch die geplanten Maßnahmen überkompensiert wird. Die ökologische Qualität des Standorts soll nachhaltig verbessert werden.

Burgmühle 2006
Burgmühle 2010
Burgmühle 2021, von der Friedrichstraße aus gesehen.

Die Burgmühle war die letzte erhaltene der vier Mühlen, die es früher in Lippstadt gegeben hat. Die Mühle wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Zubehör der Burg des Stadtgründers Bernhard II. an der Lippe erbaut. An diesem ältesten bekannten Standort wurde die Wasserkraft geschickt genutzt. Das heute sichtbare Gebäudeensemble mit dem hohen Schornstein entstand zur Zeit der Industriealisierung um die Jahrhundertwende. Das vorhandene Zuppinger Wasserrad wurde 1860/61 bereits für einen Vorgängerbau installiert. Das Wasserrad wurde aus der Burgmühle ausgebaut und umfassend Instand gesetzt, allerding nun südlich des Hotels am Lippertor eingebaut. So kann es als Industriedenkmal für die kommenden Generationen erhalten werden.

Burgmühle 2021, von der Burgstraße aus gesehen.

Hier schauen wir von der Burgstraße durch eine Baulücke auf die Lippe, Mühlengebäude und Wehr links im Bild, im Hintergrund die Baumreihen am Schifffahrtskanal. Dahinter kann man die Friedrichschule erkennen. Von dieser Seite kann ein Teil der Bauarbeiten erfolgen.

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Am Nordbahnhof

Leider kann man die schönen Fassaden an der Nordseite der Straße Am Nordbahnhof nicht so richtig genießen. Von der Straße selbst aus fehlt die nötige Distanz. Über die Wilhelm Röpke Straße eilt man zu schnell vorbei. Allein vom Schneiderdamm kann man im Winter, wenn die Platanen gegenüber den Durchblick noch zulassen, über die Lärmschutzwand hinweg die Pracht bewundern und auch rätseln.

Neben modernen Fassaden finden sich klassische und solche, die prächtig verziert wurden, durch Putzelemente oder konstruktive Bauteile, wie z.B. bei den Fachwerkgiebeln. Der Hermesstab oder auch Heroldsstab mit den beidseitigen Flügeln und den beiden Schlangen war früher Erkennungszeichen der Herolde, später aber auch Symbol für Handel und Wirtschaft. Ob er vielleicht hier für den Sanitätsdienst in der Luftwaffe steht, weiß ich leider nicht.

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Stiftstraße

Die Bilder zeigen zunächst ein altes Fachwerkhaus, das auf der Ecke der Stiftsstraße zur David Gans Straße stand. Es wurde lange Jahre vernachlässigt und trotz aller Bemühungen, es unter Denkmalschutz zu stellen, aufgrund seines Zustandes abgerissen. Man kann aus der Frontal- und Rückansicht erkennen, dass zur David Gans Straße hin große Gärten vorhanden waren, die dann bebaut wurden.

Weiterhin ist die Striftstraße zu sehen und linkerhand eine Einfahrt, hinter der sich die ehemalige Synagoge von Lippstadt befand. Dies trat erst mit dem Abriss des Fachwerkhauses ans Tageslicht. Zu erkennen sind hier noch Tür und Fenster an der Seite des Gebäudes.
In den zurück liegenden Monaten wurde das Eckgrundstück mit einem großen Wohnhaus bebaut, das voraussichtlich erst zum Sommer 2020 fertig wird. Damit ist die Sicht auf die ehemalige Synagoge wieder verbaut.

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Wandmalaktion „Mural Global“

Auf Anregung und unter der Federführung des Ökumenischen Initiativkreises „Eine Welt“ wurde im Sommer 2001 die Giebelseite des neuen Arbeitsamtes an der Woldemei von zwei Künstlern gemeinsam gestaltet und bemalt: der Lippstädterin Alice Bialach und Daniel Pulido aus Leon/Nicaragua.

Ein Gegenprojekt mit den beiden Künstlern wurde anschließend in Tipitapa / Nicaragua durchgeführt. Es wurde gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen verwirklicht.
Leider ist das Wandgemälde vor Jahren anlässlich der Wärmedämmung der Giebelwand des Gebäudes am Parkplatz verdeckt worden.

Das Foto der Malerei hat mir freundlicherweise Marion Kramer zur Verfügung gestellt.

Tipitapa, eine Stadt mit ähnlicher Einwohnerzahl wie Lippstadt (ca. 75.000) hat schon eine Reihe inoffizieller Verbindungen nach Lippstadt. Angelika Balmes hat als Ärztin dort mehrere Jahre gelebt und gearbeitet. In diesem Rahmen gibt es eine ganze Reihe von persönlichen Kontakten im Entwicklungs- und Gesundheitsbereich und zur kommunalen Verwaltung.
Der Ökumenische Initiativkreis unterstützt seit Jahren ein Heilpflanzenprojekt von Frauen in Tipitapa.

Die Bürger Lippstadts und die Stadtverwaltung haben ihre Verbundenheit mit Nicaragua eindrucksvoll unterstrichen, als sie für die unter den Folgen des Wirbelsturms „Mitch“ leidende Bevölkerung auf einen Aufruf des Eine-Welt-Ladens hin mehr als 100.000 DM aufbrachten .

Im Zuge von „mural global“ ist zu dieser Stadt vom Ökumenischen Initiativkreis eine Städtefreundschaft angedacht und in die Wege geleitet worden. Die Stadt Lippstadt hat die Idee im Rahmen der AGENDA 21 freundlich aufgenommen und ein Informationsfaltblatt dazu veröffentlicht mit der Bitte um möglichst breite Mitwirkung vieler Bürger.

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Cappelstraße Nr. 6

Das Haus Cappelstraße 6 ist am 7. März ab 22 Uhr abgerissen worden. Leider ist in dieses Haus seit langer Zeit nicht mehr investiert worden. Die südliche Seitenansicht offenbart hier, dass der Zustand weitab der heutigen Standards den Abriss nahe legte.

Es war sicherlich nicht wert, unter Denkmalschutz gestellt zu werden. Dennoch ist es schade um die ansehnliche Fassade, die mit ihrer Gliederung positiv auf das Gesamtensemble der nördlichen Cappelstraße wirkte.
Nach Aussage der Architekten soll auch der Neubau einen Stufengiebel erhalten.

Von links nach rechts seht ihr hier neben der Gastwirtschaft (Dalmatiner Stuben, Senfmühle …) den Neubau Cappelstraße 8, dann die Nr. 6, dessen südliche Seitenwand, die Haustür und die Abrisszcenerie an der Cappelstraße.

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