Die Bilder zeigen den nördlichen Abschnitt der Straße mit dem Neubau der Woldemeipassage Anfang der 80er Jahre. Damals wurde der Baukörper mit einer Tiefgarage und vielen Geschäftsflächen so angelegt, dass eine schräg geführte Passage von der Geiststraße in Richtung des Mattenklodtsteges führte. Aufgrund a) der Lage in der neu ausgebauten schnellen Kurve der Woldemei/Brüderstraße und b) dem für „Einkäufer“ unattraktiven nördlichen Ende konnte jedoch hier kein Fußgängerstrom entstehen.
Zunächst war im Erdgeschoss ein Lebensmittelmarkt, der davon profitierte, dass südlich gegenüber das Grundstück nach den Sanierungsmaßnahmen noch nicht bebaut worden war. Als dieser Parkplatz entfiel, zog auch der Markt aus. Damit war auch für andere Nutzungen nebenan die Laufkundschaft, Magnetwirkung des Lebensmittlers weg und die Passage nochmals unattraktiver. In positiver Erinnerung bleibt mir u.a. die Fleischerei Epping aber auch die Buchhandlung Egner.
Der Baukörper wurde damals hochwertig verklinkert, obwohl die Gestaltungsvorschriften dies nicht zuließen. Um die gestalterische Anpassung an die Putzfassaden der Altstadt wurde heftig gerungen.
Mit den Neubauten haben sich als Reflex auf die neuen Bauformen und den zunehmenden Verkehr zahlreiche Dienstleister, Gastronomen und Läden angesiedelt, die allerdings oft gewechselt haben. Angesichts der gesellschaftspolitischen Umbrüche zum Beispiel im Banken-, Energie- und Verkehrswesen könnte man sich Veränderungen im Bereich der mittleren Woldemei durchaus vorstellen.