Diese kleine und feine Brücke führt über eine ehemalige Lippeschleife in den Grünen Winkel hinein. Sie wurde am 20.10.1933 eingeweiht. Ihr Namensgeber war Wilhelm-Mattenklodt – „Vorkämpfer für das Deutschtum im Auslande“ – , an dessen Geburtshaus eine Gedächtsnistafel angebracht wurde mit folgender Inschrift:
„Zum Gedenken des Afrikaforschers, Großwildjägers und Kolonialkriegers Wilhelm-Mattenklodt, geb. am 20. Mai 1886, gestorben am 3. Juni 1931 in Swakopmund fern seiner verlorenen Heimat. Dem tapferen Pionier des Deutschtums. Die dankbare Vaterstadt“.
Das Steinwehr
Das alte Steinwehr aus dem Jahre 1711/12 ist einer der wenigen sichtbar erhaltenen Überreste der ehemaligen Befestigungsanlage. Es wurde anstelle einer hölzernen Stauanlage unter Verwendung von Steinen des mittelalterlichen Lippetores erbaut, im 19 Jh. erweitert und 1986 umfassend renoviert.
Das erste Bild zeigt seinen Zustand Anfang der 80er Jahre.
Das Steinwehr weist 10 Durchlässe von 1,8m Breite auf, zu denen je eine 8 cm dicke und 1,9m breite Holzböhle gehört. Dadurch, dass die Holzböhlen als Staukörper ins Wasser gelassen werden konnten, erfüllten sie die Funktion als bewegliches Wehr. So konnte man damals das Wasser in Zuleitungsgräben umleiten. Bei diesen Gräben handelte es sich um die Festungsgräben der Stadt.
Der Grüne Winkel, „Winter“impressionen 2020
Der Grüne Winkel ist nur wenige Schritte entfernt vom Rathausplatz und immer für eine Runde Erholung gut, zumal er sich in den letzten 20 Jahren erstaunlich gemausert hat. Ein Entree mit dem sommertags belagerten Tivoli-Biergarten am Lippertor, ein Cafe einige Schritte weiter und Wege entlang der alten Lippeschleifen, die zum Entschleunigen einladen. Darüberhinaus finden sich für die Kinder ein schöner Spielplatz, Bänke und Liegen oder auch Sitzstufen der Lippeterasse, die zum Bleiben einladen.
Türklopfer
Der Türklopfer ist in der heutigen digitalen Welt ein Relikt aus der Vergangenheit. Das muss man offensichtlich erklären, wie den Begriff „Hörer“, den man ja beim Telefon früher auf die „Gabel“ legte. Heute hat man Klingeln, die oft schon über Internet dem Bewohner den Besucher ankündigen. Angesichts der Größe der Haushalte heutzutage ist zumeist tagsüber kaum jemand zuhause. Deshalb hat sich auch das Klopfen überlebt.
Nun, der Türklopfer klopfte nicht, sondern er wurde, an der Tür montiert, vom Besucher benutzt, um zu klopfen. Damit signalisierte er dem Bewohner des Hauses: es kommt Besuch! Für die Schüchternen unter uns stand selten ein kleines Schild darunter: bitte klopfen, das man missverstehen konnte, quasi als Aufforderung, im Vorbeigehen sich des Gerätes zu bedienen.
Türklopfer findet man naturgemäß nur noch an alten Häusern und Kirchen. Ich fand sie zum Beispiel in Spanien, Frankreich und Irland. Der Dateiname in den Galerien enthält in der Mitte den Buchstaben für das nationale Autokennzeichen.
Türklopfer sind je nach Gebäudetypus unterschiedlich in der Größe, Funktion und Gestaltung. Eine Kirche oder ein gewerbliches Gebäude erforderte für die großen Tore eben auch repräsentable und / oder robuste Technik mit entsprechendem Schallpegel im Hausinneren. Es gibt einfachste Lösungen, wie zum Beispiel eine Eisenkeule oder einen eisernern Ring. Es finden sich aber auch Türklopfer, vielfach aus Messing, die unterschiedliche Ornamente aufweisen, Tierköpfe, Fabelwesen, Fische oder Hände. Der Fantasie waren und sind keine Grenzen gesetzt.
In Lippstadt habe ich leider erst diese vier Exemplare ermitteln können:
Die folgenden Seiten enthalten die Bilder, grob geordnet unter folgenden Aspekten: