Das Fenster, eine – nach der Erfindung des Glases – meist verglaste Öffnung, die Licht [und Luft] in einen geschlossenen Raum dringen lässt.
Nun, das Fenster war wohl früher bei den Höhlenbewohnern ein Loch im Fels, zugleich Zugang, Belichtung und Belüftung, die mehr schlecht als recht funktionierte, insbesondere wenn darin Feuer gemacht werden musste. Wir alle kennen historische Gebäude, die aus verschiedensten Gründen mit keinen oder sehr kleinen Fenstern auskommen mussten. Wir haben die Saga von den Schidbürgern vernommen, die das Licht in Säcken in ihr Rathaus transportieren wollten nachdem sie vergessen hatten, beim Bau auch Fenster einzuplanen. Wir wissen auch, dass es Länder gibt, in denen zu historischen Zeiten der Bau von Fenstern (Irland), die Vorhänge (Niederlande) oder die Breite der Gebäude selbst (Vietnam) besteuert wurden. Alles hatte Auswirkungen auf die Gestalt der Gebäude und der „Fenster“.
Heute sind Fenster aus bauphysikalischen Gründen, aus der Sicht der zeitgenössischen Baukunst, in Bezug auf eine spezielle Nutzung, auf Veranlassung der Nutzer oder der Bauherren unterschiedlichst gestaltet und es ist interessant, insbesondere in historischen Stadtkernen, vielfache Varianten des Themas zu entdecken.
Redensarten
„Sich zu weit aus dem Fenster lehnen“ heißt es. Damit und mit der Redensart „weg vom Fenster sein“ wird die Funktion des Fensters als kommunikative Schnittstelle angesprochen. Je näher das Fenster zum Passanten, desto leichter konnte es zum Dialog kommen. Man sagt, auf dem Weg zur Arbeit sahen die Arbeiter die Alten am Fenster sitzen. Diese hatten früher auch jahrelang unter Tage gearbeitet und litten an der sogenannten Staublunge, so dass sie aus Atemnot oft am Fenster saßen. Wenn sie gestorben waren, waren sie “weg vom Fenster”.
„Das Geld zum Fenster hinauswerfen“ soll im Mittelalter in Regensburg entstanden sein. Am alten Rathaus gibt es ein Fenster, in dem sich der Kaiser dem Volk zeigte, das ihm auf dem heutigen Rathausplatz huldigte. Von dort aus warf er Münzen ins Volk für die Armen. Da es ja ihre Steuergelder waren, sagten die Bürger: „Er wirft unser Geld zum Fenster raus“
Schau!Fenster!
In der folgende Galerie finden Sie nun gesammelte „Fenster“, die von den Anfängen bis zur modernen transparenten Außenmembran eines Baukörpers reichen. Mal steht die Nutzung, die Darstellung der Lebensart oder Hobbies der Bewohner, die baukünstlerische Ausprägung im Vordergrund, mal ist es eher der optische Reiz der verschiedenen Formen und Farben. Es gibt Fenster mit Augenbrauen, mit Außenspiegeln oder Vorbauten, einladende, mitteilsame aber auch riesige, zugleich abweisende Fenster.