Die letzte große Maßnahme zum Hochwasserschutz in Lippstadt wird nun umgesetzt.
Die Wildwasserstrecke in Lippstadt ist heute etwa 750 Meter lang und führt direkt über die Lippe. Sie befindet sich an der Burgmühle hinter dem Ostendorf Gymnasium. Informationen der Stadt Lippstadt zur Baumaßnahme findest du hier.
Die neue Anlage wird den Hochwasserschutz weiter verbessern. Das sogenannte Jahrhundert-Hochwasser kann dann sogar mit einer gewissen Reserve durch Lippstadts Altstadt abfließen.
Die vorhandene Erlaubnis schließt den Bau einer Lippstädter Welle , einer stehenden Welle ähnlich dem Eisbach in München, oder der Almwelle in Salzburg, nicht mit ein. Die vorliegende Planung für die neue Kanustrecke ermöglicht es aber, die Welle später problemlos einzubauen, wenn ausstehende Vorarbeiten der Stadt Lippstadt abgeschlossen sind und eine Umsetzung durch den Rat der Stadt Lippstadt beschlossen wird.
Die wasserrechtliche Erlaubnis zum Bau der neuen Wehranlage an der Burgmühle wurde erteilt. Dazu gehört eine neue Kanustrecke sowie ein Fischpass. Die Gestaltung der Kanustrecke stammt von dem französischen Planungsbüro, das auch die Olympiastrecken in Sydney und Athen geplant hat.
Nach der Fertigstellung der Baumaßnahme soll der Außenbereich mit Gehölzen attraktiv gestaltet werden. Insgesamt wird erwartet, dass der Eingriff, den man an diesen Bildern nachvollziehen kann, durch die geplanten Maßnahmen überkompensiert wird. Die ökologische Qualität des Standorts soll nachhaltig verbessert werden.
Die Burgmühle war die letzte erhaltene der vier Mühlen, die es früher in Lippstadt gegeben hat. Die Mühle wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Zubehör der Burg des Stadtgründers Bernhard II. an der Lippe erbaut. An diesem ältesten bekannten Standort wurde die Wasserkraft geschickt genutzt. Das heute sichtbare Gebäudeensemble mit dem hohen Schornstein entstand zur Zeit der Industriealisierung um die Jahrhundertwende. Das vorhandene Zuppinger Wasserrad wurde 1860/61 bereits für einen Vorgängerbau installiert. Das Wasserrad wurde aus der Burgmühle ausgebaut und umfassend Instand gesetzt, allerding nun südlich des Hotels am Lippertor eingebaut. So kann es als Industriedenkmal für die kommenden Generationen erhalten werden.
Hier schauen wir von der Burgstraße durch eine Baulücke auf die Lippe, Mühlengebäude und Wehr links im Bild, im Hintergrund die Baumreihen am Schifffahrtskanal. Dahinter kann man die Friedrichschule erkennen. Von dieser Seite kann ein Teil der Bauarbeiten erfolgen.