Hier sehen wir in die frühere enge Woldemei hinein, von Norden aus, von einem Punkt, der heute so nicht mehr zu erleben ist. Wir stehen am südlichen Ende des Mattenklodtsteges und schauen zwischen der alten Stadtschänke und den Fachwerkhäusern hindurch, die östlich davon standen. Früher hieß sie Wilhelmstraße. Rechts biegen wir in die Brüderstraße ein.
Die weiteren Bilder zeigen zunächst den südlichen Abschnitt der Straße, der ebenfalls schmal war. Betrachtet man die Entstehungsgeschichte des Stadtgrundrisses, dann wird deutlich, dass diese Straße mit der zunehmenden Auto-Mobilisierung den Verkehr von der Langen Straße übernehmen musste.
Der ehemalige Festungsstern der Stadt überschnitt sich im Bereich des Bahnhofsvorplatzes mit den heutigen Straßenflächen. Die Lange Straße hatte keine direkte leistungsfähige Anbindung an das Südertor.
Von Süden her, dem Bahnhofsvorplatz, wurde die Woldemei als zweispurige Straße angelegt, um den Zielen der „autogerechten Innenstadt“ zu entsprechen. Der Wunsch, die Lange Straße als Fußgängerzone auszubauen bedingte, den Verkehr nach Osten in die Woldemei zu verlagern und hier im Rahmen der Stadtsanierung Raum zu schaffen für größere Nutzungen wie z.B. die Deutsche Bank, das Parkhaus und eine neue und dichtere Bebauung der Straßenränder.
Zugleich wurden beidseitig der Lange Straße die Gebäude zum Teil so zusammengelegt und umgebaut, dass hier größere Verkaufsflächen möglich wurden.
Auf der Ostseite der Woldemei konnten verschiedene Villen erhalten werden, deren Nutzung allerdings auch in den letzten Jahrzehnten einem Wandel unterlagen. Das Umfeld der Jakobikirche ist durch den kleinen Park attraktiv geworden. Die Rückfront der Gebäudeensembles südlich der Kirche beeinträchtigt jedoch das Straßenbild. Bauleute bezeichnen dies manchmal als „vereinigte Hüttenwerke“.
Hier sehen wir den mittleren Abschnitt der Woldemei. Im ersten Bild schauen wir auf das prägnante Eckgebäude mit dem Fotostudio und die Südseite des Ostwall. Auf dem zweiten Bild sehen wir das neue Ärztehaus, das an der Stelle des ehemaligen evangelischen Kindergartens errichtet worden ist. Die Bilder 3-5 zeigen die Situation mit dem Kindergarten wie sie war, den Garten und die große Rotbuche. Sie war auch bei der Ausfahrt aus der Königsau im Blickpunkt.
Die Bilder 7-9 zeigen die Ecke Woldemei Klusetor mit den ausgeprägten „Sprüngen“ der Bauformen.